Mittwoch, 22. April 2009

Asuncion von der rostigen Seite



Kartencheck vor der Fahrt in die City vor Reinholds Pool (noch leck-wird aber repariert !!!)



Mit dem Bus die Marshall Lopez entlang, hinten der obligatorische Strassenverkaefer



Ziemlich junge Wache vor dem Helden-Pantheon



Erzieher/Lehrer- Demo auf dem Platz vor dem Parlament



Dskussionen unter Lehrern



Stetig praesent: Policia



Taxistand in der Innenstadt



Parlament



Hund vor Praesidentenpalast



Links Palast rechts Abwrackwerft- Luftlinie 100m



Sitz von Praesident Lugo



Thomas bei der Arbeit, Tito Viancone und Frau an Deck ihres Hausboots



Aus alt macht neu: Werftbauer



Schweissarbeiten fuer einen neuen Schiffsrumpf



Der Schiffsbauer Miguel Pomab erklaert die Arbeit



Alter Seelenverkaeufer am Hafen



Vom Rost angefressene Schaluppen



Lido-Bar, Horst denkt an die Kindheit



Leckere Empanadas al Horno


Eigentlich wollen wir hier als Touristen durchgehen. Aber es ist nicht moeglich. Ueberall werden wir als Journalisten enttarnt. Bei der grossen Lehrer-Demo vor dem Parlament spricht uns ein langgedienter Gewerkschaftssekretaer an und laedt uns fuer 14 Uhr zu einer PK. Nee, danke, an PKs haben wir keinen Bedarf, tut uns leid. Aber schade, dass wir keine Verdi-Aufkleber haben, die wir an die Gewerkschafter verteilen koennen, als Zeichen der Solidaritaet.
Auf unserem Weg durch das Microcentro sprechen wir viele Leute an und erhalten auch immer eine freundliche Antwort. Selbst die martialisch wirkenden Polizisten, die mit massivem Aufgebot die Demo begleiten, grinsen freundlich, als wir um einen Permiso fuer ein Foto bitten. Keine Miene hingegen verziehen die beiden Wachsoldaten in ihrer historischen Uniform vor dem Helden-Pantheon.
Wenn Lugo aus dem Praesidentenpalast blickt oder die Abgeordneten das Parlament verlassen, liegt das Elend direkt vor ihren Augen. Hinter dem Regierungsviertel liegt in der idyllischen Bucht von Asuncion die Villa Miseria, das Elendsviertel. Aber mitten im Elend gibt es auch Lichtblicke. Der Schiffsbauer Miguel Pomab bringt schon in der 3. Generation Schiffe auf Vordermann, die nur aus Rost zu bestehen schenen. Rost - immer wieder ein reizendes Motiv fuer Thomas, der wohl einen Hang zu allem Verblichenen hat. Er behauptet hingegen, er sei ein "pittoresker Typ". Gleich nebenan ankert Tito Viancone. Der Kapitaen ist zusammen mit seiner Frau und weiteren Juengern im Auftrag des Herrn unterwegs, um in jedem Hafen und an jeder Anlegestelle Seelen fuer Gott zu gewinnen.
Gleich dahinter liegt der offizielle Hafen der Stadt. Nur zwei Schiffe haben angelegt. Wegen der extremen Trockenheit hat der Fluss Niedrigwasser, sagt Hafenkommandant Espinola, was auch an den morschen Pfeilern der Kaianlagen zu erkennen ist. Aber die meisten Schiffe legen auch lieber an Privathaefen an, weil sie der Buerokratie der Hafen-Beamten ueberdruessig sind, gibt der Kommandant zu.
Der ausgedehnte Stadtspaziergang zehrt an den Kraeften. Ab geht's zur Lido-Bar, wo wir uns Empanadas und ein Glas Guarana genehmigen. Hier war ich schon als kleiner Junge mit meinen Eltern. Sieht aber viel kleiner aus als damals. No, widerspricht die Kellnerin, wir haben das Lokal sogar erweitert. So wird meine Kindheit Stueck fuer Stueck entzaubert. Zurueck in Deutschland, muss ich als erstes zum Therapeuten.
Horst M. vom Bahnhof Asuncion

1 Kommentar:

  1. Haut drauf! Paraguay ist soooooo schön, wenn jemand den rechten Blick dafür hat. Weiter so!

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