Samstag, 23. Mai 2009

Im Zeichen des Fußballs: Ballkünstler mit Skalpell



Dr. Osvaldo Pangrazio in seiner Klinik



Ohne Worte


Ein guter Bekannter Beckenbauers

Dr. Osvaldo Pangrazio, Traumatologe und Chefarzt der paraguayischen Selección, empfing uns zum Gespräch in seiner Klinik. Er trug einen Arztkittel des Bochumer Bergmannsheils, nicht ahnend, dass Thomas Bochumer ist und ich im Nachbarort wohne.
Pangrazio spielte in Paraguay unter anderem für Olimpia und Cerro Porteno und studierte gleichzeitig Medizin. Am Ende seiner Fußballerkarriere kam er in Asuncion mit einer deutschen Fußball-Delegation ins Gespräch, der auch der Präsident von SG Wattenscheid 09, der Unternehmer Klaus Steilmann, angehörte. Steilmann überredete ihn, sich in Deutschland in seinem Beruf als Mediziner zu spezialisieren. In Wattenscheid angekommen, absolvierte Pangrazio ein Probetraining für die SGW 09, aber er tauschte dann endgültig den Ball durch das Skalpell ein. In dieser Zeit kreuzten sich auch unsere Wege. Zusammen mit einem paraguayischen Freund lud ich Osvaldo zum Abendessen ein, woran der sich leider nicht mehr erinnern kann. Der angehende Traumatologe trat dann nur noch hobbymäßig gegen den Ball, unter anderem in Weitmar.
Zurück in Paraguay, wurde er zuerst Vereinsarzt bei Olimpia und dann bei der Nationalmannschaft. Aus Deutschland brachte der Paraguayer nicht nur seine Frau mit, sondern auch gute Beziehungen zu deutschen Fußballgrößen. "Ich habe den Transfer von Roque Santa Cruz nach Bayern München eingefädelt", gesteht er. Zu den Bayern hat er immer noch gute Kontakte, davon zeugen zahlreiche Fotos in seinem Sprechzimmer. Als Franz Beckenbauer den Südamerikanischen Fußballbund in Asuncion besuchte, begleitete er ihn als Übersetzer.

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