Donnerstag, 7. Mai 2009

Von Pinup-Girls in fernen Ranchos



High Noon in La Rubia



Die glorreichen Vier



Peon



Der Spind eines Peon



Am Vorabend mit einem Knueppel erlegte Wildkatze (Pumito ? )


Peones, die von ihren Braueten trauemen

-Die Entfernungseinheit im Outback wird nach der Distanz zum Asphalt gemessen. Die Estancias, die wir am Samstag besuchten, waren etwa 90 km von der naechsten Teerstrasse und von der zivilisierten Welt entfernt. Bei dem knietiefen, mit Pulverstaub gefuellten Schlagloechern brauchte der Daewoo zweieinhalb Stunden. Die Peones in diesen Breiten wissen, was Einsamkeit ist. Ihre Familienangehoerigen leben im Osten des Landes, einige gut 700 km entfernt. "Wir vermissen unsere Brauete", sagen die jungen Kuhhirten und laecheln vertrauemt. Als Ersatz und Erinnerungsstuetze haben sie die Schlafraueme in ihrem Rancho mit Pinup-Girls beklebt. Am hauefigsten kommt das Motiv "Britney Spears" vor. Die Estancia heisst bezeichnenderweise "La Rubia", die Blondine.
Um 4.30 Uhr aufstehen, um 21 Uhr ins Bett - und dazwischen reiten, reiten, reiten. Doch von Schwermut keine Spur. Die kraeftigen Maenner in ihren "guardamontes" (Dornschutz-Leggins) und farbig gestreiften Zeltplan-Jacketts sind lebensfroh, humorvoll und immer zu einem Spaesschen aufgelegt. "Das ist unser Leben, und wir kennen nichts anderes", sagen sie pragmatisch.


Rasende Rancho-Reporter



Warten auf den naechsten Einsatz

Um das Staubpulvermeer zu ueberwinden, benoetigen wir kompakte Autos, am besten waeren natuerlich Off-Road-Wagen. Fuer die Fahrten innerhalb des Ortes schwingen wir uns auf eine Kenton und eine Honda 90. Mittlerweile gelten wir hier als die rasendenden Rancho-Reporter.

Spende fuer armes Deutschland




PK in der Nivacle-Kirche



Wasserversorgung am Brunnen



Spaziergaenger in Cayin o Clim

Am Sonntag besuchten wir das Indianerdorf Cayin o Clim, wo man mir die Gelegenheit gab, Gruesse aus der Heimat auszurichten. Die Gottesdienstbesucher entrichteten spontan eine kleine Spende. Die Kollekte in Hoehe von 50 Euro soll an ein Entwicklungshilfe-Projekt in Herne gehen (der Indianer-Pastor hofft, dass Muente und Michelle das Geld in Empfang nehmen - symbolisch natuerlich). Die Finanzkrise, die ganz Deutschland in ein tiefes Elend gestuerzt hat, laesst die Nivacle, Enhlet und Ayoreo voll Mitleid weinen.

Immer kreisen die Geier




Geierbaum

Bei solchen Verhaeltnissen kommt einem der Pleitegeier in den Sinn. Ueber "Neuland" schweben natuerlich vornehmlich Aasgeier. Einen vertrockneten Baum voll dieser schwarzen Voegel entdeckte Thomas auf dem Landstueck, das mir meine Mutter hinterlassen hat. Das verendete Rind, dass die Aashacker angezogen hat, gehoert meinem Schwager Hans und meiner Schwester Monika. Tote Rinder werde ich auch in Zukunft nicht zu beklagen haben - ich besitze leider weder Kuh noch Bulle, noch nicht mal einen haarlosen Ameisenbaeren.

1 Kommentar:

  1. Die Transportmöglichkeiten in Paraguay müssen für Horst doch der wahre Luxus sein (Privattaxi, Pferd, Honda 90, klimatisierter Bus etc.), nachdem er die letzten Monate in Herne immer zu Fuß den weiten Weg zu seiner Arbeitstelle zurücklegen musste. Sein neues Luxusfahrrad wurde ihm geklaut und seine Frau beanspruchte täglich seinen Wagen. Da müssen wir uns für die Zukunft bestimmt etwas einfallen lassen...oder?

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